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Wie läuft eigentlich eine Mediation ab?

Einblicke in Kennenlernen & Auftragsklärung

Wer einen Mediationsprozess ins Haus holt, steht meist schon mittendrin: Konflikte belasten das Miteinander, die Stimmung ist angespannt, die Produktivität leidet. Doch wie kommt man vom ersten Impuls – „Wir brauchen Unterstützung!“ – zu einer strukturierten Zusammenarbeit?

In meinem Arbeitsalltag gliedere ich den gemeinsamen Weg mit Organisationen und Teams in drei Etappen: Kennenlernen – Auftragsklärung – Zusammenarbeit.

In diesem Artikel gebe ich einen Einblick in die ersten beiden Phasen – anhand zweier typischer Fälle aus meiner Praxis.

Phase 1: Kennenlernen

Der erste Schritt ist meist ein Gespräch mit einer verantwortlichen Person – Teamleitung, Geschäftsführung oder Projektleitung. In diesem unverbindlichen Erstkontakt klären wir:

  • Worum geht es konkret?
  • Was wurde bereits versucht?
  • Wer ist betroffen – und wie groß ist das Team?
  • Welche Rahmenbedingungen (z. B. Mediationsablauf, Budget oder Zeit) gibt es?

Beispiel:
Ein interdisziplinäres Projektteam mit rund einem Dutzend Personen kämpft mit inneren Spannungen. Die Atmosphäre ist so angespannt, dass einzelne Teammitglieder sich bereits zurückgezogen haben. Die Projektleitung sucht Unterstützung durch eine neutrale Moderation.
Im Kennenlernen wurde deutlich: Eine klassische Mediation könnte hilfreich sein – aber sie braucht Zeit. Gleichzeitig gibt es ein festgelegtes Budget, das berücksichtigt werden muss.

Mein Ziel in dieser Phase:
Verstehen, worum es wirklich geht – und ob und wie ich unterstützen kann. Dafür höre ich zu, frage nach und bringe erste strukturierende Gedanken ein. Wenn alles passt, folgt die Einladung zur Auftragsklärung.

Phase 2: Auftragsklärung

In der Auftragsklärung konkretisieren wir den Weg:

  • Wer nimmt teil – und wer nicht?
  • Welche Ziele verfolgen wir gemeinsam?
  • Wie viele Termine sind realistisch und sinnvoll?
  • Wie sieht die Rolle von Führung aus – im Prozess und im Team?

Beispiel:
In einem kleinen Fachbereich führen wiederkehrende Auseinandersetzungen zu Missverständnissen, Rollenunklarheiten und Frustration. In der Auftragsklärung wurde gemeinsam festgelegt:
Wir starten mit Vorgesprächen und planen zwei Mediationstermine. Zusätzlich wird ein optionales drittes Treffen offengehalten.
Der Fokus liegt auf konkreten, alltagstauglichen Lösungen – ohne alte Verletzungen unnötig zu vertiefen. Ein Pauschalangebot sorgt für Klarheit in der Budgetplanung.

Mein Ziel in dieser Phase:
Den Prozess so gestalten, dass er realistisch, transparent und anschlussfähig ist. Auftragsklärung bedeutet, gemeinsam einen tragfähigen Rahmen zu bauen – nicht zu viel, nicht zu wenig.

Typische Fragen in der Auftragsklärung

  • Was wird konkret gebraucht – Mediation, Klärungsgespräch, etwas anderes?
  • Wer sind die Beteiligten, und welche Rollen nehmen sie ein?
  • Wie viel Zeit können und wollen wir investieren?
  • Welche Ergebnisse wünschen sich die Beteiligten – und welche sind realistisch?
  • Wie können wir sicherstellen, dass das Ergebnis in den Alltag übertragbar ist?

Diese Fragen helfen dabei, den Prozess klar zu strukturieren und realistische Erwartungen zu schaffen – auf beiden Seiten.

Und dann?

Mit einer klaren Vereinbarung starten wir in die Zusammenarbeit. Je nach Situation begleite ich Teams in ein bis fünf Mediationsterminen oder über einen längeren Zeitraum – immer mit dem Ziel: mehr Klarheit, mehr Verbindung, mehr Handlungsfähigkeit.

Fazit: Klarheit von Anfang an

Mediation ist kein „Termin und fertig“-Angebot. Sie lebt davon, dass der Weg mit Bedacht begonnen wird.
Das Kennenlernen öffnet den Raum.
Die Auftragsklärung strukturiert ihn.
Und die Zusammenarbeit bringt Bewegung in festgefahrene Dynamiken.

Interesse an einem Erstgespräch?

Wenn du überlegst, ob eine Mediation für dein Team hilfreich sein könnte:
Ich nehme mir gerne Zeit für ein erstes Gespräch – unverbindlich, ehrlich und strukturiert.

Lass uns in Kontakt kommen und buch dir einen Termin zum Kennenlernen.

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